„Nur danken kann ich…“

Liebe Tafelfreunde!

„Nur danken kann ich….“

Unseren wunderbaren, zuverlässigen Mitarbeitern und Helfern. Unseren großherzigen Sponsoren und Förderern für die treue Begleitung und das damit zum Ausdruck gebrachte Vertrauen in unsere Arbeit. Mit Ihnen zusammen haben wir die Herausforderungen des vergangenen Jahres bestmöglich geschafft. Mit großem Einsatz, viel Freude und Herz.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien besinnliche, schöne Weihnachten und ein gesundes, friedliches neues Jahr.

Herzlichst,

Ihre Hannelore Kiethe Vorstandsvorsitzende, Münchner Tafel e.V.

Ein Tag im Lager der Münchner Tafel

Ein Erlebnisbericht verfasst von Bärbel Agua
mit Unterstützung von Stefan Hellweger (Fotos) und Michael Hoffmann (Text)

 

Heute werde ich einen ganzen Tag lang die Arbeit und unser Team im Lager der Münchner Tafel auf dem Gelände der Großmarkthallen begleiten, mitarbeiten und für Euch davon berichten.

Gegen 7 Uhr morgens treffe ich am Lager ein und stelle fest, dass Fred – unser Lagerleiter – bereits seit 5.30 Uhr vor Ort ist. Auch Heinz ist bereits seit einiger Zeit da. Beide nehmen mich freundlich in Empfang und Heinz erklärt mir im weiteren Verlauf die Räumlichkeiten und den Aufbau des Lagers.

Er erklärt mir ebenfalls die Vorgehensweisen und die Anordnung der Paletten und Kartons, um die unterschiedlichen Warengruppen besser zu lagern sowie die Haltbarkeitstermine bestmöglich einzuhalten. Dazu werden die Paletten und Kartons mit großen MHD-Anzeigen versehen und so angeordnet, dass die dringlichsten Auslieferungen an unsere Stationen weit vorne stehen und dadurch schneller an die Rampe zur Verladung gebracht werden können.

Als ich eintraf waren Heinz und Fred bereits mit den Vorladearbeiten beschäftigt: Paletten den Touren zuordnen und auf die Kommissionierfläche vor die Rampe fahren.

Um 7.30 Uhr treffen alle weiteren Lager Mitarbeiter und Helfer ein, es kann nun mit voller Kraft losgehen. Joel – unser stellvertretender Lagerleiter – übernimmt die nächsten Schritte im Ablauf.

Nun werden die typischen blauen Kisten der Münchner Tafel für den heutigen Tag befüllt. Raus aus den großen Kartons auf den Paletten und hinein in unzählige blaue Kisten.

Fred sorgt dafür, dass immer genügend Kisten zur Verfügung stehen. Er fährt immer wieder zum Fuhrpark und holt weitere Kisten von der Waschanlage und bringt sie uns zum Befüllen. Es ist ein hochkonzentriertes und gleichzeitig ruhiges und sehr routiniertes Arbeiten. Kein lautes Wort, keine Hektik, alle arbeiten Hand in Hand. Jeder weiß genau, was zu tun ist: der Eine holt die Kisten vom Stapel, öffnet sie und stellt sie bereit. Der Nächste befüllt die Kisten dann mit Lebensmitteln. Sobald die Palette mit den befüllten Kisten vollständig ist, wird sie mit dem Hubwagen zur Verladerampe gebracht und die nächste Palette mit den nächsten neuen Kisten können befüllt werden. Zwischendurch liefert ein Händler vom Großmarkt frische Ware und auch Fred bringt immer wieder eine neue Ladung Lebensmittel. Diese soll entweder sofort in ein Fahrzeug verladen oder kurz zwischengelagert werden. Manchmal muss sie auch im Kühllager für die kommenden Tage eingelagert werden.

Währenddessen treffen die ersten Fahrer ein und gemeinsam mit den Mitarbeitern des Lagers werden die Fahrzeuge beladen. Ständig werden nun Paletten von A nach B verschoben oder zur Verladung in die Fahrzeuge gebracht.

Nun treffen auch die ersten Fahrzeuge ein, die am frühen Vormittag Ware bei den Supermärkten abgeholt haben. Diesen Fahrzeugen werden unsere Kisten sowie weitere Kühlware zugeladen, um im Anschluss sofort zur Ausgabestelle zu fahren.

Währenddessen geht das Befüllen von Kisten natürlich weiter. Die nächsten Fahrzeuge warten bereits und die vorbereitete Ware aus dem Lager wird mit den Lieferungen aus den Supermärkten kombiniert und gemäß Bedarf der Ausgabestelle in das Fahrzeug verladen. Die Fahrer spielen für die Ausgabestelle dabei eine sehr wichtige Rolle. Am heutigen Tag ist auch unser Fahrer Günter Klupp mit vor Ort, packt mit an und ist beeindruckt von der guten Zusammenarbeit im Lager. Das Beladen der Fahrzeuge erfolgt schnell und konzentriert.

Es gibt aber für Fred oder Joel immer wieder Gelegenheit, die richtigen Mengen und die Waren mit den Fahrern abzustimmen. So kann durch gute Zusammenarbeit erreicht werden, dass eine Ausgabestelle die richtigen Mengen an Ware erhält.

Fred ist unablässig mit seinem Gabelstapler unterwegs: er sortiert, stellt bereit und nicht zuletzt befüllt er auch den 1000 Liter Wassertank und bringt ihn zur Kistenwaschanlage am Fuhrpark. Dort wird die Münchner Tafel zwar sehr bald einen eigenen Wasseranschluss haben, aber bis dahin muss das Wasser noch 1 bis 2 Mal am Tag rübergefahren werden.

12 Uhr – es wird allmählich etwas ruhiger. Nach und nach sind alle Fahrer mit ihren Fahrzeugen auf den Weg gebracht und unterwegs zu den Ausgabestellen.

Heute ist Dienstag und das ist der Wochentag, an welchem die Pflegedienste und Sozialstationen mit ihren eigenen Fahrern bei der Münchner Tafel Lebensmittel für ihre Einrichtungen abholen. Dazu werden ca. 90 Kisten vorgepackt.

Auch jetzt wieder eine reibungslose Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Helfer: sind die ersten 20 Kisten befüllt, werden sie gestapelt und ins Kühllager transportiert. Dann kommen die nächsten 20 Kisten dran und so weiter. Fred stellt das Brot bereit.

Zwischenzeitlich kommen die ersten Pflegedienstfahrzeuge an und Fred beginnt um 15.30 Uhr mit der Verteilung.

Er führt eine Liste (ähnlich wie an unseren Ausgabestellen), kontrolliert die Abholer, nimmt Bescheide an und stellt ggfls. neue Ausweise aus. Jeder Fahrer nimmt seine Kisten in Empfang und macht sofort Platz für den nächsten. So sind die 90 Kisten schnell verteilt und auch diese wichtige Arbeit der Münchner Tafel ist erfolgreich erledigt.

Jetzt geht es ans Ordnen und Aufräumen. Die gesamten Warenbestände werden wieder kontrolliert und je nach Dringlichkeit und Haltbarkeitsdatum im Kühllager eingelagert. Der Vorraum und die Kommissionierfläche werden jetzt immer leerer. Es wird noch gekehrt, aufgeräumt und alles sauber hinterlassen. Es ist mittlerweile 17 Uhr und alles ist jetzt wieder für den nächsten Tag bereit.

Ein ganz normaler Tag im Lager, aber für mich ein sehr spannender Tag, liegt hinter uns. Die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Helfer im Lager hat mich sehr beeindruckt. Alles folgt förmlich einem unsichtbaren Plan. Fred und Joel sind gemeinsam mit ihrem Team samt Fahrern und Beifahrern eine eingespielte Mannschaft! Wie er das jeden Tag koordiniert und ständig den Überblick behält?

Nun, das bleibt sein Geheimnis. Aber eines steht fest: Fred weiß genau, welche Ausgabestelle was und wieviel braucht. Er holt Ware selbst ab, er verteilt sie, er kennt den Warenbestand im Lager ganz genau und am Ende des Tages konnten wieder einmal alle Ausgabestellen samt Tafelgästen pünktlich und gut versorgt werden.

In einer ruhigen Minute war ich auch zu einem kurzen Besuch im Fuhrpark, der nur 250 Meter entfernt von unserem Lager seiner wichtigen Arbeit für die Tafel nachgeht. Khaled, Lorena und Tim (Leiter bzw. Mitarbeiter des Fuhrparks) unterstützen die operativen Aktivitäten rund um das Lager und die Fahrzeuge auf eine schnelle und partnerschaftliche Weise! Ich treffe auch Hans Neisberger, der mit großer Kompetenz und viel Einsatz sicherstellt, dass unsere Technik und Infrastruktur immer voll funktionsfähig sind.

Am Abend war ich von der Mitarbeit dann wirklich erschöpft, aber auch sehr glücklich. An diesem Tag wurde mir wieder einmal sehr bewusst, dass die Münchner Tafel deshalb so gut funktioniert, weil wir alle bereit sind, jeden Tag Hand in Hand zusammenzuarbeiten. Wenn jeder sich dafür ein wenig zurücknimmt und aufeinander zugeht, wenn alle für das gleiche Ziel arbeiten – nämlich das Beste für unsere Gäste zu erreichen – dann können wir so viel bewegen. Im wahrsten Sinne des Wortes:

Mit vereinter Kraft jede Woche 125 Tonnen Lebensmittel an über 22.000 Gäste verteilen, damit ihr Leben etwas leichter und schöner wird. 

Paul Breitner im Interview

Unser Freund und Botschafter Paul Breitner über sein Engagement und Ehrenamt bei der Münchner Tafel. Ein Interview aus dem Jahr 2018.  

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